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Jahresrückblick von Filipa´s Familie

Filipa´s Familie schreibt: 
 
"Gerne macht man zu Silvester und zu Geburtstagen Jahresrückblicke. 
Der 1. Januar ist für uns Neujahr und der erste Jahrestag mit unserer Kleinen, süßen, unserem Wackele, oder auch unserer Filipa - wir haben beschlossen, dass wir auch an diesem Tag ihren Geburtstag feiern. 
Nachdem der Bruder in Rente ging und er nach 4 Jahren „Teilzeitpflegestelle“ bei uns nun seinen Hund Rizzi selbst betreuen konnte, wurde der Wunsch nach einem eigenen Hund immer größer. Wir hätten nie gedacht, dass schmutzige Fußböden, Berge von Hundehaaren und die „kopffreimachenden“ Spaziergänge in der Mittagspause und Kuschelpausen so fehlen. Typisch Mensch hatten wir Vorstellungen von unserem neuen Familienmitglied: Es sollte wegen der Verträglichkeit mit Rizzi und dem Nachbarshund Barry ein Mädchen sein, gerne auch älter und freundlich. 
Bereits beim ersten Stöbern im Internet verliebten wir uns in die Bilder von Filipa, auch die Beschreibung passte, nach ersten Telefonaten mit Ilona und der Pension und dem Besuch einer netten Mitarbeiterin mit fachkundiger Unterstützung ihrer beiden Hunde gab es grünes Licht. Dass wir Silvester in der Nähe der Pension feierten und wir Filipa freundlicherweise am Neujahrstag besuchen konnten, war für uns ein weiteres positives Zeichen. An dem trüben nasskalten Neujahrstag fuhren wir schon etwas aufgeregt zur Pension, sahen uns das Zuhause von Filipa an und unternahmen alleine einen Spaziergang zum Beschnuppern. 
Tja, was soll man ehrlich sagen, wie es so ist mit Erwartungen, wir waren enttäuscht: Filipa hatte nicht die Ähnlichkeit und Ausstrahlung, die uns an den Bildern so fasziniert hatte, sie war natürlich aufgeregt, ein wenig „ moppelig“ und duftete etwas streng. Nun für uns war trotzdem klar, ohne Filipa nach Hause, das geht nicht und so fuhr sie mit uns ins Schwabenland. Verstohlene Blicke in den Rückspiegel zeigten einen Hund, der völlig ruhig im Kofferraum saß und die vorbeiziehende Landschaft beobachtete. 
Zuhause wurde alles besichtigt und vorsichtig beschnüffelt, ganz in ihrer genügsamen Art war sie total lieb und ruhig und wartete ab, was man ihr so anbot.
Draußen aber hatten wir eine absolut andere Filipa, aufgeregt hin und her rennend, alles und jeder wurde angebellt, Spaziergänge waren nur an der langen Leine möglich, heute kommt uns noch oft der Satz meines Mannes aus dieser Zeit in den Sinn: "Die können wir nie frei rennen lassen."
Oder aber die entschuldigende Bemerkung an angebellte Passanten - Wir haben sie noch nicht lange. 
Wie schwer muss es für Filipa gewesen sein, in der neuen unbekannten, doch etwas lebhafteren Umgebung ohne ihre Hundekumpels, jedoch waren wir von Anfang an von ihrer unerschrockenen mutigen Art beeindruckt. 
Nun, die Zeit bringt auch Vertrauen, der erste Urlaub im Mai im Schwarzwald, wertvolle Tipps einer tollen Hundetrainerin, eine absolut interessierte, begeisterungsfähige und gelehrige Filipa, viele Erfolgserlebnisse und natürlich auch manchmal Frust haben uns ein tolles, spannendes, schönes erstes Jahr mit Filipa beschert. 
Ein Höhepunkt im Herbst war eine Wohnmobilreise an die Ost- und Nordseeküste, der Besuch bei Ilona in ihrem Paradies mit Besichtigungstour und lecker original DDR-Softeis – danke nochmals Ilona für den schönen Tag.
Zu Beginn hätten wir nie gedacht, dass dies einmal mit Filipa möglich sein wird, die vielen Hundenachbarn auf den Campingplätzen, relaxte Herrchen und Frauchen und vor allem die Hundestrände fanden wir alle super klasse, auch zu kleineren Stadtbesichtigungen konnten wir sie gut mitnehmen. Im freien Gelände ist sie öfter noch aufgeregt, bellt, „redet“ gerne und begrüßt andere Hunde vor Freude stürmisch, laut und am liebsten mit Körperkontakt, aber wir haben gelernt, ihre lebhafte Art zu akzeptieren und können sie gut aus der Situation nehmen, es wird immer entspannter. Bei Spaziergängen läuft sie überwiegend frei, auch die kurze Leine ist kein Problem mehr, sie liebt die Felder und Weinberge, Bäche und Pfützen und kennt dort alle 30 Trilliarden Mäuse mit Vornamen, sehr charmant sagen viele, dass man ihr ihr Alter nicht anmerkt. 
Ihr Blick mit den schönen, bernsteinfarbenen Augen ist bezaubernd und man muss so manchen Passanten, den sie still und eindringlich anschaut, davon abhalten, sein Eis oder sein Wurstbrötchen mit ihr zu teilen. Filipa, unsere genügsame „Krawallschachtel“ tut einfach nur gut, wir haben schon lange nicht mehr so viel gelacht, oder wie ein guter Bekannter gerne schmunzelnd bei Spaziergängen bemerkt: "Die passt sowas von zu euch."
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