Die Geschichte von Alfonsho beginnt mit einem traurigen Film.
Gedreht für das portugiesische Fernsehen, um die Leute aufzuklären, dass das Aussetzen von Hunden keine Alternative ist.
Ana schickte mir den Film Anfang 2011 und mich interessierte eigentlich nur eines - wer ist der Hund in dem Film und wo ist er jetzt?
Tief betroffen habe ich erfahren, dass Alfonsho seit Jahren in einer Art Garage vor sich hinvegetiert ohne Auslauf, ohne Liebe, ohne Tageslicht und das einzige Vergnügen des alten Labbi-Mix sind Bälle. Deswegen hat man ihn ausgewählt für den Werbespot und ihn anschließend, ohne mit der Wimper zu zucken, wieder dorthin zurückgebracht. Als Gage ein Tag in Freiheit mit Ballspielen auf einer grünen Wiese, sozusagen um ihm zu zeigen, wie schön das Leben für ihn hätte sein können, wenn...
Ich weiß gar nicht, wen ich nicht alles mit meiner Alfonsho-Geschichte vollgequatscht habe. Ich durfte ja nur erzählen, da der Film noch nicht freigegeben war.
Susanne erklärte sich schließlich bereit, den Buben in Pflege zu nehmen und Ana freute sich und holte ihn umgehend zu sich in ihr Hundehaus, um ihn reisefertig zu machen.
Einen Tag vor der Ankunft in Deutschland rief mich Ana an und sagte, dass Alfonsho nicht fliegen dürfe. Er sei nun das Maskottchen für den Neubau und als Fernsehhund natürlich bestens geeignet dafür.
Wir mussten uns fügen, aber niemals habe ich den Hundeopi vergessen und ihn endlich dann auch im Mai diesen Jahres kennengelernt. Hat er mich schon im Film und auf Bildern berührt, tat er das nun in Natura erst recht.
Der eher ängstliche, schüchterne Hundemann, mit seiner Furcht vor fast allem, überwandt sich nur mit seinem Ball, ins Auto einzusteigen, durch eine Menschengruppe zu laufen und sich am Strand dem bösen lauten Meeresrauschen auszusetzen.
Andere Hunde hatten Menschen, die ihnen Halt gaben, er hatte seine Bälle.
Das Berührende für mich war, er schien mit nur seinem Ball glücklich zu sein und nichts anderes mehr von seinem Leben zu erwarten.
Trotzdem hatte ich mir fest vorgenommen, dass wir weiterhin für ihn einen Platz in Deutschland finden müssten. Susanne war auch weiterhin bereit, ihn in Pflege zu nehmen.
Wir sprachen darüber, dass er auf jeden Fall einen Endplatz bräuchte, mit viiiel Ruhe und einem großen eingezäunten Garten und der Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob er spazieren gehen möchte oder nicht. Aber mit Menschen, die Zeit für ihn hätten, zum Kuscheln und Ball spielen.
Als Susannes Freundin Andrea traurig anrief, weil ihr Hund gestorben war, schlug sie ihr Alfonsho vor. Sie hatte Traumbedingungen für den Buben und erfüllte wirklich alle Kriterien. Und tatsächlich, sie sagte zu.
Sie wehrte standhaft alle Versuche ab, sich doch lieber einen Welpen aus der Zucht zu nehmen und ließ sich auch von den vielen Kritikern Alfonsho nicht madig machen, und ging das Risiko gerne ein, einen alten Hund, noch dazu aus dem Ausland zu nehmen, den sie sich nicht mal vorher angesehen hat.
Gerne haben Susanne und ich ihr dieses zarte Hundeseelchen anvertraut und er wurde bereits sehnsüchtig mit offenem Herzen und gaaanz vielen eigenen Bällen erwartet.
Ich glaube, wir haben allesamt richtig entschieden und so konnte er endlich seine mehr als verdiente Gage entgegennehmen und zog fast ein Jahr später als geplant in sein erstes eigenes Zuhause.
Die Kritiker sind inzwischen allesamt verstummt und längst dem Charme von Alfonso erlegen wie er nun heißt und unser Opa ist rundum glücklich und hat auch längst Sofa und Bett für sich entdeckt.
Ich freue mich darauf, dieser Tage zwei wundervolle Seelen wieder zu sehen und mit Ihnen ein paar vertraute und schöne Stunden verbringen zu dürfen. Und vielleicht bringe ich ja auch wieder ein paar schöne Bilder mit.