Ja ich weiß, es hat fast niemand mitbekommen, dass es sehr schlecht um unseren Joey stand, die letzten 1,5 Monate. Ich gehöre auch eher zu der Gattung Mensch, die gerne erst über die Dinge spricht, wenn sie ausgestanden sind. ;-)
Vor eben diesen 1,5 Monaten rief mich die neue Besitzerin von Joey völlig aufgelöst an, weil Joey nicht mehr laufen konnte. Er knickte ständig ein, keine Reflexe mehr tastbar. Waren bereits in der Tierklinik und wurden mit Schmerzspritze und Schmerzmedikamenten wieder nach Hause geschickt. Wir reden hier nicht von einem alten Hund, sondern von einem 9 Monate alten Hund! Sie waren daraufhin noch mal bei unserem TA, der den Hund ebenfalls in einem sehr dramatischen Zustand wahrnahm und sie unverzüglich zurück in die Tierklinik schickte, um neurologisch und orthopädisch alles abklären zu lassen. Ich will nicht alles wiedergeben, was da an einem WE alles für ein Unsinn gefallen ist in der Klinik, nur soviel. Man hat sich in dem Fall leider an eine Begegnung mit einer toten Ratte erinnert und so wurde Joey nun auf Toxoplasmose hin getestet und behandelt, natürlich mit keinerlei positiven Ergebnissen für den Hund. Joey konnte inzwischen gar nicht mehr laufen und musste von der ganzen Familie gepflegt werden im Schichtsystem.
Prognose der Klinik sehr schlecht -man solle sich schon mal von seinem Hund verabschieden. Weitere Vorschläge- Muskelbiopsie, Gehirnwasser entnehmen und MRT brachten nur noch mehr Verunsicherungen und so beratschlagten wir wieder neu.
Dass Joey heute wieder rennt und tobt, ist schlussendlich dann doch dem Umstand zu verdanken, dass die Besitzerin mir absolut vertraut hat und nun genau das tat, was ich ihr vorgeschlagen habe. Zuerst neues Blut abnehmen lassen und zu Torsten Naucke, unserem Parasitologen schicken. Der hatte ja bereits die erste Testung auf Mittelmeerkrankheiten gemacht und da war alles in bester Ordnung samt Blutbild -und somit hatten wir ja eine gute Vergleichsmöglichkeit und er war in der Lage, sehr schnell festzustellen, dass sich nichts verändert hatte zum Vorbefund und konnte auch die Toxoplasmose sicher ausschließen, ebenso eine mögliche Vergiftung, weil das zweifelsohne auch im Blutbild erkennbar gewesen wäre. Die Medikamente der Klink hatten wir zu dem Zeitpunkt längst abgesetzt -wer gibt auch schon verschiedene Antibiotika auf Verdacht hin und Schmerzmittel, weil alle Hunde aus dem Süden sowieso Probleme mit der Hüfte haben????
Nun wussten wir, es war etwas Mechanisches und einen Tumor, war ich mir sicher, konnten wir auch ausschliessen. Also war nun mal wieder Helga, unsere gute Seele und klassische Homöopathin am Zug. Da wir den Verdacht hatten, dass es auch wenn alle vier Extremitäten betroffen waren, sich vermutlich um einen Rückenmarksinfarkt handelt - machte sich Helga die Mühe in mühevoller Kleinstarbeit alles genau zu recherchieren, was vor dem Tag X war und siehe da, sie fand das Problem sehr zügig.
Joey wurde einen Tag vorher zum Probewohnen in eine Pension gebracht. Nein, es gab nicht mal einen speziellen Grund dafür, diese Pension warb damit, so eine Art Hunde-Kindergarten zu bieten. Rundum die Uhr- Betreuung; kontrolliertes Spielen mit anderen Hunden. Und man dachte, es würde Joey gut tun mit anderen Hunden ungestört spielen zu können.
Ein Telefonat ergab nun, Joey war eingesperrt die paar Stunden mit einer fremden Hündin in einem Raum und da er Türen öffnen kann, hat er in seiner Verzweiflung (er kommt aus Mallorca´s Tötung! Was soll er wohl gedacht haben?) versucht, die Klinke runterzudrücken und ist vermutlich mindestens einmal beim Zurückfallen auf´s Kreuz gefallen! Man sagte der Besitzerin, ne da kann nix gewesen sein, wenn es laut genug rumpelt, gehen wir ja schon schauen ;-(
Außer dass nun die Besitzerin sich unglaubliche Schuldgefühle machte, was sie ihrem Hund angetan hatte, obwohl sie es doch nur gut meinte, kam nun auch noch die Wut dazu, auf so viel Leute, die einfach machten, was sie für richtig hielten, obwohl sie die Vorgeschichte alle kannten und behandelten, obwohl es noch keine klare Diagnose gab. Aber nichtsdestotrotz, nun konnte man Joey endlich behandeln und schon nach der ersten hom. Gabe sah man eine deutliche Verbesserung (Juhu, wir waren tatsächlich auf dem richtigen Weg) und nach zwei Gaben begann er sich stetig so weit wieder zu bewegen, dass er nun wieder komplett wie vorher rennt, spielt und tobt. Mann, das war knapp!!!
Dass das heute wieder möglich ist, verdanken wir in erster Linie Helga Weyand, die wirklich wie eine Löwin um ihren jungen Patienten gekämpft hat und mit ganz viel Zeit, Engagment und Herz, Hund und Besitzer gleichermaßen unterstützt hat. Liebe Helga, vielen lieben Dank dafür, es ist schön und beruhigend, jemanden wie Dich um sich rum zu haben. ;-)
Weiterhin bedanken wir uns natürlich auch bei Torsten Naucke, der sich auch sofort bemüht hat, ein zeitnahes Ergebnis hinzukriegen. Der TA- Praxis Schneckenburger, die mit uns und Joey mitgelitten und gefiebert haben und uns alle erdenkliche Unterstützung angeboten hat und natürlich Meike und Tobi, die sich vertrauensvoll auf einen für sie völlig neuen Weg eingelassen haben und ihren Joey mit ganz viel Liebe dabei unterstützt haben, wieder gesund zu werden und uns auf dem Weg zur Genesung alle vertraut haben.
Und als Lehre wieder einmal..... Vertraue niemanden und prüfe, recherchiere und kontrolliere alles genau nach, wenn es um Dich selbst und Deine Lieben geht, schon gar nicht, wenn die von Deinem Geld leben. Und die Erfahrung zeigt, jemand, der nix zu verbergen hat, hat auch keine Probleme mit kritischen Fragen oder anderen Meinungen, ganz im Gegenteil.
Und nun die allerneusten Bilder *freu*