Letzten Mittwoch kam auch ein etwa 5 Jahre alter Zwergpudel hier an. Auch er wurde bereits sehnsüchtig erwartet und konnte zwei glücklichen älteren Herrschaften übergeben werden.
Eigentlich wollten sie nach dem Tod ihrer geliebten Pudelhündin im letzten August keinen neuen Hund mehr, weil sie dachten, sie seien zu alt. Nachdem die ebenfalls tierlieben Kinder der Familie ihren Eltern gut zugesprochen und auch versprochen hatten, den Pudel zu übernehmen, wenn je was wäre, machten sie sich auf die Suche nach einem neuen Hund. Die Eltern und der Sohn stolperten mit einem halben Tag Unterschied beide unabhängig voneinander über unseren Diego, den ich über das TH Heilbronn eingestellt hatte.
Wir waren uns schnell einig und ich habe selten Menschen gesehen, die so voller Freude die Ankunft ihres kleinen Lieblings erwartet haben. Beide sind sehr wach und sehr herzlich, und ich weiß immer gar nicht, warum man so selten an ältere Menschen vermittelt. Die sind viel zu Hause, lieben ihren Hund, der Hund hat die alleinige Aufmerksamkeit, sie tragen die volle Verantwortung, verfügen oft über Führungsqualitäten und machen sich in der Regel auch Gedanken um das "Danach". Und sind wir doch mal ehrlich, so viel stabiler sind die Verhältnisse bei den Jungen nicht - eher schlechter. Es gibt deutlich mehr Scheidungswaisen und solange konsequent eine Anschaffung zu Ende gedacht wird, ist das für mich alles kein Problem.
Leider ist Diego knapp eine Woche vor seinem Abflug von den Hunden der Pflegestelle in Portugal an vielen Stellen gebissen worden. Ich wusste nicht, dass die Hunde da den ganzen Tag allein und sich selbst überlassen sind. So wurde Diego erst abends gefunden und dann natürlich sofort zum TA gebracht. Allgemeines Drama, der Hund kann nicht fliegen, er muss erst gesund gepflegt werden, und man muss schauen, wo er nun bleiben kann, beim TA in einer Box vielleicht? Nein, Patricia hat sich mal wieder erbarmt und den Hund mit zu sich genommen, weil er da eben so gut wie gar nicht mehr alleine war. Zum Glück waren es alles nur oberflächliche Wunden, die mit Antibiotika und entzündungshemmenden Mitteln behandelt wurden und er erholte sich schnell von seinem Schock und auch seinen Verletzungen. Und ich habe drauf bestanden, dass er fliegt und endlich in ein ruhiges und behütetes Zuhause ohne andere Hunde kommt. Man kann sich dort nicht wirklich vorstellen, dass hier so ein Hund genommen wird, wo man vielleicht noch was machen muss.
Seine Menschen waren zwar geschwind sehr betroffen und ihnen tat der kleine Diego sehr leid, aber sie dachten nicht eine Minute daran, Diego nicht zu nehmen und waren dann so glücklich, ihn endlich in ihre Arme schließen zu können und auch darüber zu sehen, dass außer fehlendem Fell nicht mehr wirklich viel zu sehen war. Er sah ein wenig zerrupft aus (war aber heute schon beim Hundefriseur ), aber er ist ein fröhlicher und glücklicher Hundemann, der die Ruhe und die volle Aufmerksamkeit nun sehr genießt. Er heißt nun Filou und macht seine Menschen glücklich.
Ich bin froh über dieses schöne Happyend für alle und darüber, dass er so nette Menschen gefunden hat, die ihm mit viel Verständnis und Liebe dabei helfen, die Schatten seiner Vergangenheit schnell zu vergessen.