Nun ja, ich bin ja daran gewöhnt, viel zu arbeiten, das bringt die Arbeit mit der Selbstständigkeit ja schon mit sich, aber dieses Jahr war ich schon sehr überrascht, dass es völlig unmöglich ist, mit einem Tierschutzverein Urlaub zu machen.
Es ist ja schon eine Herausforderung, mit sieben Hunden im Gepäck in Urlaub zu fahren, aber dann noch den Tierschutzverein, das war heftig.
Es war Verlass auf die Hundeleute, zwei Stunden von zuhause weg, gab es schon den ersten Notfall, der mich sozusagen unterhalten hat bis Fehmarn und so ging es dann fast durchgehend weiter, bis wir wieder daheim waren.
Ja, es gibt einfach keine Vertretung und niemand, der diesen meist recht undankbaren Job machen will, nicht mal zwei Wochen lang. Dafür wissen aber immer ganz viele, was ich besser machen könnte.
Nicht mal einige unserer Pflegestellen hat das interessiert, auch sie sind der Meinung, man darf mich rund um die Uhr selbstverständlich in Anspruch nehmen auch ohne Nofall und für Dinge, die längst besprochen waren. Ja, ganz offensichtlich gibt es verschiedene Ansichten dazu, was Aufgabe einer Pflegestelle ist.
Auch im Urlaub darf man sich beschimpfen und erpressen lassen und auch im Urlaub erwarten die Leute umgehend Antwort und Hilfe.
So verbrachte ich resigniert die meiste Zeit des Urlaubes mit meinem Smartphone in der Hand oder am Ohr und machte das, was ich sonst auch tat, Mails beantworten und telefonieren. Nun eben unter erschwerten Bedingungen.
Der Mann war auch recht genervt und naja, die Hunde kennen es ja nicht anders und so verbrachten wir irgendwie die 14 Tage und waren froh, endlich wieder nach Hause fahren zu dürfen. Und ich habe beschlossen, unter diesen Umständen nicht wieder in Urlaub zu fahren, da habe ich es dann daheim komfortabler und Erholung gibt es eh keine.
Wir alle hätten Erholung dringend nötig gehabt und unsere Hunde genießen es immer so, wenn wir mal nur Zeit für sie haben und mit ihnen laufen, spielen und kuscheln, aber es ist nicht wirklich möglich unter diesen Berdingungen.
Mein spezieller Dank gilt Andrea, die sofort bereit war ohne Wenn und Aber, den armen Matias in Pflege zu nehmen, der nach 4 Monaten aus seinem Zuhause musste, wegen einem Beissvorfall, den sich bis heute noch keiner von uns wirklich erklären kann.
Und der nun liebevoll wieder aufgebaut wird und mit dem nun daran gearbeitet wird, seine "Macken" wieder abzulegen, die er sich da zugelegt hat. Wie immer können die Besitzer nichts dafür und der Hund ist alleine Schuld und wird vom heißgeliebten Schoßhündchen binnen Minuten zur reißenden Bestie.
Mir bis heute ein Rätsel, aber mir auch egal, Hauptsache unser Bubemann bleibt beschützt und sicher, und das ist er nun, und Andrea arbeitet mit großer Gewissenhaftigheit und Liebe daran, ihn zu dem Hund zu machen, der er ursprünglich mal war. Und die Macken beschränken sich darauf, dass er andere Hunde angesprungen hat und nach ihnen schnappen wollte - das ist schon wieder viiiiel besser geworden. Jemanden beißen wollte er noch nie. Niemals vorher und niemals nachher.
Melody kommt dafür nun einen Monat später und Moses haben wir anderweitig unterbringen können. Diese Hunde waren nämlich ursprünglich für Andrea vorgesehen.
Auch Kerstin möchte ich herzlich danken, die tapfer den Telefondienst übernommen hat und mich aus ehrlichem Herzen entlasten wollte, aber ja nicht wirklich mit den Abläufen vertraut ist und bei fast allem rückfragen musste. Sie hat in den 14 Tagen Einblick in mein "tägliches Chaos" bekommen, wo man nie weiß, was einen erwartet und meinte, am Ende nur trocken - ich wollte nicht mit Dir tauschen.
Also werde ich keinen Versuch mehr starten, in Urlaub fahren zu wollen, bis ich Lösungen gefunden habe, mit denen alle leben können und bedanke mich auch bei meinem Mann und meinen Hunden, die das dann schlussendlich doch immer wieder alles mittragen und die Dinge dann eben nehmen wie sie kommen.