Ja, ich weiß schon, was Ihr lesen wollt- wie geht es den Notfallhunden, seit sie zurück sind im Tierheim, richtig?
Man hat sie irgendwie alle irgendwo hingestopft (und das meine ich genauso wie es da steht), wo es gerade Platz hat und wo man sie mit dem Notwendigsten versorgen kann. Mehr ist nicht drin. Aber seht selbst.
Das ist ein Teil, von vorne bis hinten sind da ein Teil unserer Notfallhunde untergebracht, ein paar Plastikhundehütten dazu und gut. Es geht nicht in einen Innenbereich und wer einen Platz findet, in einer der Hundehütten, hat Glück gehabt und wer nicht, bleibt eben draußen im Regen, in der Hitze, in der Nacht.
Das Ganze sieht aus wie ein Hochsicherheitstrakt und ich bekomme da echte Beklemmungen.
Da liegt die alte Staffhündin, auf die kein Mensch, der die Bilder von ihr in der Garage gesehen hat, einen Pfifferling gegeben hätte:
Sie ist sehr freundlich und liegt glücklich in der Sonne.
Es ist unglaublich, mit wie wenig Hunde zufrieden sein können. Ich sehe ihr ins Gesicht, schaue ihre zum Teil rosa Fußballen an und es macht mich unendlich traurig, zu wissen, dass sie wohl niemals lebend hier rauskommen wird und das einzig wärmende in ihrem Leben ein paar Sonnenstrahlen sein werden.
Daneben liegt Sara, die dicke gutmütige Sara. Das gleiche Bild, die gleiche Prognose. Zu dick, um sich wenigstens einmal rumwälzen zu können, aber ebenfalls glücklich mit ein paar Sonnenstrahlen auf dem harten und kalten Betonboden.
Aber es gibt auch ein paar, denen geht es da gar nicht gut, sie bellen und bellen und springen gegen die Gitter bis zur Erschöpfung und versuchen so ihrem Gefängnis zu entfliehen:
und da stand dieses zarte Hündchen noch mittendrin, ausgeklinkt aus dieser Welt und völlig apathisch.
Wenn man wirklich mal wissen will, auf wieviele verschiedene Arten und Weisen sich Stress bemerkbar macht, sollte man wirklich mal ein paar Tierheime im Ausland anschauen gehen. Ich garantiere Euch, niemand wird diese Bilder und diese Eindrücke je wieder vergessen.
Und in einem Punkt herrscht absolute Einigkeit: Es geht ums reine Überleben, um sonst nichts und jeder entwickelt dafür seine eigenen Strategien. Und da wundere ich mich doch, dass dann im Verhältnis gesehen so wenige Hunde tot gebissen werden.
Spricht für eine unglaubliche Anpassungsfähigkeit dieser Hunde und eine hohe Intelligenz.
Mit vielen gemsichten Gefühlen beende ich diesen ersten Tag in Portugal und bereite mich seelisch und moralisch auf Tag 2 vor.