Heute möchte ich Euch mal berichten von unseren Langzeitpflegestellen und deren Hunden und wie sie Pflegestellen, Langzeitpflegestellen wurden. Langzeitpflegehunde werden bis auf Futter komplett über den Verein finanziert und kosten zusätzlich je nach Hund richtig viel Geld. Auch dafür haben wir weder Paten noch irgendwelche zusätzlichen Spenden.

Derzeit haben wir 5 Langzeitpflegehunde.

Da hätten wir zuerst mal Krümel, der kleine Bub, der jahrelang in einem  Tierheim in Portugal ein Schattendasein in einem kleinen Zwinger fristen musste und auch einer der Hunde war, den man dann in die "Garage" abgeschoben hatte. Er war also auch ein Notfallhund. Schön hatte er es bisher nirgendwo. Und im Grunde hat er sein Leben wohl nur dem Umstand zu verdanken, dass ich ihn vor ein paar Jahren im Tierheim gesehen habe, als er an einer viel zu großen Kette hilflos draußen angebunden hing und neben ihm eine große Blutlache von einem totgebissenen Hund. Dieses Bild habe ich nie mehr aus dem Kopf bekommen. 

 

 

 

Ich wollte, dass dieser kleine, alte Hund auch endlich ein schönes Leben führen konnte und so bat ich Ana, ihn für uns rauszuholen. Sie musste lange suchen, bis sie ihn fand, aber sie hat ihn gefunden und mit zu sich genommen.

 

Er fand recht schnell Interessenten in Hamburg, die ihn gerne adoptieren wollten und sich riesig auf ihn freuten. So zog er also zügig bei seiner neuen Familie ein.

Leider stellte sich schnell heraus, dass sich unsere und deren Vorstellung von Hundehaltung nicht wirklich deckten. 

Für Krümel wollte ich mehr als ein Designerbettchen gegenüber von der Spüle in der Küche  (dem einizgen gefliesten Raum in der Wohnung) und der Schlüssel steckte von außen und der Befehlsempfänger von der 13 jährigen Tochter war. Er war sehr viel alleine und wurde wenig bewegt. Viele Versprechungen, die nicht wirklich gehalten wurden.

 

So bin ich mit Cordula nach Hamburg gefahren und habe ihn zurückgeholt und ich habe mir geschworen, niemals wieder macht jemand von einer anderen Orga für uns eine Vorkontrolle. Haben wir überhaupt bisher nur zweimal gemacht und es ging beide Male voll in die Hose. Gibt eben doch viel zu viele verschiedene Ansichten zu Hundehaltung.

 

Michaela und Erich mit Hündin Polly waren sofort zur Stelle, um sich des kleinen Wichtes anzunehmen. Und es gab wahrlich viel zu tun. Krümel ist ein zutiefst misstrauischer Hund gewesen, der nicht getragen sein wollte und sofort geschnappt hat. Er hatte null Kondition, stank als käme er direkt aus einem Tierheim, und war psychisch und physisch in einem beklagenswerten Zustand.

Er sieht und hört schlecht und im Winter geht es ihm deutlich schlechter und er hat seine Altersprobleme mit Herz und Lunge. Er hatte nun bisher schon drei heftige Krisen, von denen er sich immer wieder erholt hat und man hat inzwischen seinen Weg mit ihm gefunden, mit ihm und seinen Eigenheiten klar zu kommen. 

Er geht, wenn es ihm gut geht, sehr gerne spazieren und damit er nicht getragen werden muss, z.B. um im Auto mitfahren zu können, hat er nun eine kleine Transportbox, in die er nun selbst reinklettern kann,wenn er mit will. Und man hat im Gesamten gelernt, Rücksicht auf ihn zu nehmen und er wird da genau so akzeptiert wie er ist. 

 

Besonders genießt er seine Wochenenden auf dem Campingplatz und kennt inzwischen auch schon genau die Stellen, wo Hund was abstauben kann. :-) 

Er lässt sich nun problemlos scheren und bürsten, inzwischen auch fast überall und nach über einem Jahr in der Pflegestelle merkt man nun immer deutlicher, er ist angekommen und genießt nun endlich sein neues Leben und beginnt mehr und mehr wieder dem Leben und den Menschen zu vertrauen.

 

Aus diesem Grund haben wir uns nun entschieden, dass Krümel nicht mehr zur Vermittlung steht und seinen Lebensabend vollends in seiner Pflegefamilie verbringen darf.

 

Ich danke an dieser Stelle Michaela und Erich sehr dafür, dass sie Krümel diese Chance ermöglichen und er nun seinen Platz als geliebter Familienhund genießen darf, ohne Angst, dass sein neuerliches Vertrauen noch einmal enttäuscht wird.