Die Sache mit der Hilfe

Immer wieder werde ich gefragt, ob wir uns nicht an die großen Vereine gewandt hätten und die denn nicht helfen könnten?
Hierzu kann ich sagen, doch haben wir, ich habe einige angeschrieben, einige weitere wurden von Leuten angeschrieben, die nicht glauben konnten, dass da eben gar nix passiert. Das Ergebnis ist das Gleiche gewesen: Entweder gar keine Antwort oder irgendwelche vorgefertigten Rechtfertigungsmails, warum man nun gerade nicht zuständig sei oder gerade da nicht helfen kann.
 
Presse, TV möchte ich nicht. Da ist ja schon von vorherein klar, dass es nicht um die Hunde geht, sondern darum, möglichst viel Quote zu machen. Die Hunde werden da eine sehr untergeordnete Rolle spielen und das ist mir einfach zu gefährlich. 
Bislang konnten wir gut verhandeln und weiterhin Hunde retten. Das wird dann nicht mehr möglich sein. 
Ja und dann hätten wir schon Hilfe haben können. Die schönsten und leicht vermittelbaren Hunde komplett ausreisefertig machen, auf unsere Kosten nach Deutschland bringen und abgeben, damit dann Tierheime oder andere Orgas sie nur noch vermitteln brauchen. Ja ich weiß, dass das so läuft und allgemein üblich ist. Ich fand es noch nie in Ordnung, dass die einen die Ausgaben und die anderen die Einnahmen haben. Tierschutz in Portugal ist wirklich richtig teuer. Gerade wenn man verantwortungsbewusste Arbeit macht und alles, was nötig ist, gemacht wird.
Und man gibt die Hunde ab, erfährt nie wieder was von ihnen und muss sich damit arrangieren, wie man das da so handhabt mit der Versorgung, der Unterbringung und der Vermittlung. Ich finde, da sollte man sich dann schon eine Weile kennen und ähnliche Ideologien verfolgen.
Stellvertretend mal ein Beispiel mit einem Verein, der drei unserer Notfälle übernehmen wollte, nachdem die 1. Vorsitzende und ich lange miteinander gesprochen hatten und soweit alles klar gemacht hatten. Ich hatte nur noch mit einer Pflegestelle von ihnen zu tun, die mir nun mitteilte, sie nehmen drei kleine Hunde unter 30 cm ?????  Ich sagte dann, dass es ja dann nur die 3 kleinen Senioren oder Susi sein könnten und erfuhr dann, dass man sich eher vorgestellt hatte, dass man Melody und Co von den bereits vorbereiteten Hunden übernehmen wollte. Fahrer wäre auch eher schwierig zu finden (also bringen wäre schon gut ) und das ganze natürlich am ehesten gegen Futterspende. 
Als ich sagte, dass man sich ganz klar auf die Notfallhunde geeinigt hatte und keine Hunde, die bereits in PS sitzen, umgesetzt werden, konnte man auf einmal leider nichts mehr für uns tun und verwies aber darauf, dass einem die armen Notfallhunde so leid tun.
 
Sagte ich schon, dass ich jede Form von Scheinheiligkeit nicht ab kann?  
 
Besser war nur noch die Frau, die mich anrief, um vom Norden Deutschlands im Süden Deutschlands mithelfen zu wollen und  gleich mal jede Menge Verbesserungsvorschläge für unsere Homepage hatte und den einen Bereich Nord gründen und eigenständig übernehmen wollte. Sie zeigte mir, wie einfach es ist, bei Facebook eine Gruppe zu gründen, im Namen eines Tierschutzvereines und mal Header und Co eben rüberzieht, um einen seriösen Eindruck zu hinterlassen und in nur wenigen Minuten unseren gehandicapten Portela als Pflegehund ausgab und für sich in seinem Namen Geldspenden sammeln wollte.
Ich weiß schon, warum ich Facebook nicht mag und ich muss mich echt fragen, für wie blöde halten einen eigentlich manche Leute? 
 
Zum Glück wissen die meisten Leute, die mich und meine Arbeit kennen, dass ich niemals über die Mitleidsschiene Geld sammeln würde und auch großen Wert auf Professionalität und Qualität lege. Ich weiß, dass wir nicht alle Hunde retten können. Aber die, die wir retten können, sollen gut betreut und versorgt sein und ein tolles Zuhause finden. Und nein, ich teile keineswegs die Auffassung vieler Tierschützer, Hauptsache gerettet, egal wie.
Oh, und dann hätten wir noch alle die, die sich vor Angeboten kaum einkriegen. Was habe ich schon für tolle Angebote bekommen, Spendengelder, was weiß ich wie viel, Geschirre, Leinen, Futter, Hundekörbe, Pflegestellen und dann passierte nichts, absolut gar nichts. 
Ich sage niemandem, Du musst was spenden und musst was tun. Ich denke, das muss jeder für sich selbst wissen, ob und was er spenden möchte. Aber welchen Zweck hat es, mich zu fragen, ob die Spende denn schon eingetroffen ist, die man gar nie angewiesen hat?
Mein Mann hat sein tolles Zelt aus seiner Abenteuerzeit gegen Spende an einen User von einem Forum verschickt. Der hatte nicht nur jede Woche eine andere Ausrede, der hat, als mein Mann da nochmals nachfragte, sich lieber aus dem Forum löschen lassen als auch nur einen einzigen Euro für eine gute Sache zu spenden, die er vorher so großkotzig von sich aus angeboten hatte.
Nein, sowas trifft mich nicht wirklich. Ich weiß, dass viele Menschen oberflächlich sind, kann man dann aber nicht einfach dazu stehen? Kann man nicht einfach die Klappe halten und nicht pausenlos Dinge versprechen, die man gar nicht halten kann bzw. gar nicht halten will?
Es nervt einfach nur und so kann ich sagen, es deckt sich wieder einmal mit meiner Erfahrung im Leben: Die, die wirklich verstanden haben, die labern nicht und handeln und sind im Hintergrund stets präsent.
Denen möchte ich heute mal ganz besonders danken und ihnen sagen, wie wertvoll ihr Tun und ihr Sein ist. Denn ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten Wochen wirklich an aufgeben gedacht habe.
Wenn es diese Menschen nicht gäbe, die mir immer dann, wenn ich mal wieder unten war, signalisiert haben, dass sie an mich und die Sache glauben und mir immer wieder durch eine neue Pflegestelle, eine Flugpatenschaft oder eine Geldspende im richtigen Moment neuen Mut und Hoffnung gegeben haben und mir damit deutlich gezeigt haben, dass es weitergeht und alle immer noch da sind.
 
Ohne Euch wäre ich unter der Last der ganzen Enttäuschungen sicherlich schon zusammengebrochen. Und ich bin nun wahrlich kein Mensch, der leicht aufgibt. Also an alle und ich glaube, Ihr wisst, wer gemeint ist, ein dickes Dankeschön!
Im Moment ist alles gut, ich bin da und ich kämpfe jeden Tag und jede Stunde weiter, für die, die es selbst nicht tun können und die so dringend unsere Hilfe brauchen. Und es ist sehr beruhigend  und aufbauend, dass sich langsam aber sicher treue Weggesellen einfinden, die einfach da sind, wenn man sie braucht, ohne viele Worte drumrum machen zu müssen. 
 

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren

Geprüfte Organisation

Kontakt

Tiersinfonie Anou e.V.
Hölderlinstr. 8
74199 Untergruppenbach
Deutschland
+49 0171-5857030
E-Mail: info@tiersinfonie.de

Bitte verwenden sie unser

Kontaktformular

Spendenkonto

Volksbank Beilstein-Ilsfeld-Abstatt

IBAN:DE67620622150025842005
SWIFT: GENODES1BIA

Hilfe mit einer Spende

Jede Spende hilft !!

Betrag