Ich hatte keine Zeit zum Schreiben. Ich habe getan, was ich tun konnte, um möglichst viele Hunde da raus zu holen.
Das war weit mehr als es eine Organisation in unserer Größe alleine stemmen kann.
Das mit der Hilfe von außen ist ein spannendes Thema, da werde ich aber nochmal explizit was zu schreiben.
Es ist Urlaubszeit und noch gestern früh sprach ich mit Ana, dass alle Verantwortlichen im Urlaub sind und wir es wohl schaffen, dass wir noch mal einige bis September rausbekommen werden, zumal da auch alle wieder vom Urlaub zurück sind und es wieder Platz gibt.
Gestern Mittag dann das Aus.
Bis Donnerstag müssen alle Hunde draußen sein, was natürlich nicht zu schaffen ist. Es gibt keinen Platz, wir können sie nicht stapeln, nicht hier und auch nicht dort.
Da haben nun so viele wundervolle Hunde, drei Jahre und mehr, diese mehr als unwürdigen Bedingungen ertragen. Viele von ihnen starben in ihrem Gefängnis ohne Hoffnung und alleine. Viele ertragen tapfer und selbstverständlich unerträgliche Schmerzen, weil es keinen kümmert. Viele haben die Hoffnung niemals aufgegeben, nochmals ein anderes Leben führen zu dürfen.
Ich habe gesehen, wie sie dort leben mussten. Ich habe gesehen, wie sie, kaum dass sie draußen waren, wieder neuen Mut gefasst haben. Ich sehe, wie schnell und freudig sie ins Leben zurückkommen und begeistert alles inhalieren, was sich ihnen nun bietet.
Bei denen, die vermittelt sind, glaubt uns wirklich niemand, was diese Hunde für eine Vergangenheit hinter sich haben. Es sind alles unglaublich tolle Hunde.
Wenn man sie vor Jahren sofort getötet hätte, wäre es schlimm, aber nachvollziehbar gewesen. Nun nach Jahren der Hölle trotzdem sterben zu müssen, kann ich für mich nun kaum ertragen.
Wir haben gegen die Zeit gekämpft, für die meisten kamen wir nun leider zu spät.
Sie sterben am Donnerstag. Ich bin sehr traurig.