Gestern sind unsere Notfälle Sandra und Oma Rosa in Deutschland angekommen und mit ihnen Benji und Fanny und wir haben uns alle sehr für diese Hunde gefreut.
Es ist, als wenn sie selbst wüssten, dass nun alles besser für sie werden wird und so war es eine gute und fröhliche Stimmung.
Leider brachte Ana keine gute Nachrichten mit, was unsere Notfälle angeht.
Wir haben keine zwei Monate Zeit. Es gibt kein Geld für Futter, kein Geld für normale Dinge, wie Entwurmungen und Flohmittel (von allem anderen reden wir ja schon gar nicht), nicht für Wasser und auch nicht für Strom und man will das Gebäude zurück.
Das heißt, wir müssen damit rechnen, dass mit jedem Tag das "Aus" kommt und wir nichts mehr machen können.
Wir sind uns einig, dass es vermutlich nicht mal so schlimm wäre, wenn man die Hunde einschläfern würde. Aber der Plan ist, möglichst viele auf die umliegenden privaten, kleinen Tierschutz-Orgas zu verteilen. Das bedeutet nicht, sie sind gerettet, das bedeutet, sie hängen an irgendwelchen kurzen Ketten für den Rest ihres Lebens, mit unregelmässigen Mahlzeiten, weiterhin keinerlei ärztlicher Versorgung und ohne menschliche Zuwendung und meist auch ohne sonstige Sozialkontakte.
Wer denkt, dieser "Sammelplatz" sei schon schlimm für Tiere, dem sei versichert, dass es noch deutlich schlimmere Plätze in Portugal für Hunde gibt.
Ana und Teresa sind sehr traurig und schlafen kaum noch, weil sie in großer Sorge um die Hunde sind. Wenn sich beide schon wünschen, dass die Hunde dann lieber eingeschläfert werden sollen, bevor sie an solche Plätze verschoben werden, der kann erahnen, wie groß die Verzweiflung derzeit sein muss und auch wie schlecht diese Unterkünfte für die Hunde sind und wir haben dann natürlich keine Chance mehr, auch nur an irgendeinen Hund zu kommen.
Erschwerend kommt hinzu, dass nun die Urlaubszeit beginnt und selbst wenn wir wollten und Geld zusammen bekommen würden für Pensionen, es nimmt uns keiner die Hunde, weil alle ohnehin voll sind.
Im Moment suchen wir fieberhaft nach Möglichkeiten, die Hunde erstmal in Portugal unterzubringen, einfach damit sie schon mal gesichert sind. Natürlich sammeln wir weiterhin Spenden für die Flüge, ärztliche Versorgung und Pensionsplätze in Deutschland und natürlich brauchen wir weiterhin möglichst viele Endplätze und Pflegestellen.
Wir arbeiten im Moment kaum noch an was anderem. Fast alle Zeit geht für die Nothunde drauf und trotzdem haben wir nun von 240 Hunden gerade mal 21 bisher retten können. Für die Hunde, die bei den 21 dabei sind, ist es großartig, aber für viele der anderen 219 Hunde werden wir trotz aller Bemühungen leider zu spät kommen.
Ana wäre so gerne hier geblieben und hätte morgen bei unserem Lauftreff viele ihrer alten Hunde endlich wieder getroffen, aber sie musste umgehend zurück nach Portugal. Sie hat morgen wieder wichtige Kampagnen, um Futterspenden zu sammeln, damit die Hunde wenigstens weiterhin regelmässig Futter bekommen.
Also bitte, wer irgendwie eine Idee hat, Möglichkeiten hat und helfen kann, bitte umgehend melden.
Wir werden kämpfen für jeden weiteren Hund so lange es geht, denn wir haben sie persönlich kennengelernt und wissen, jeder einzelne von ihnen hat es mehr als verdient, endlich eine Chance auf Leben zu bekommen.