Eine Sache, die mir sehr wichtig ist, ist die Zusammenarbeit mit anderen und ich hätte gerne ein Netzwerk, auch im Tierschutz. Das ist nicht ganz so einfach, weil die Ansichten doch oft weit auseinander liegen und man oft auch schon schlechte Erfahrungen gemacht hat, die immer wieder als Hinderungsgrund aufgeführt werden. Aber ich gebe einfach nie auf, Verbindungen zu erschaffen, wo ich denke, dass es Sinn machen könnte :-)
So war das auch in diesem Falle. Ich will Euch davon berichten, damit man auch mal sieht, wie viele Aktionen/Menschen/Orgas zusammenarbeiten müssen, damit dann für die Hunde ein gutes Ergebnis dabei rauskommt.
Silke vom TH Heilbronn hat mir die Bilder der beiden Collienasen weiter geleitet, die beide bisher an der Kette oder in einem Verschlag vor sich hin vegetiert haben in Ungarn. Vater Lassi mit geschätzten 13 Jahren und Sohn Bundas mit ca. 5 Jahren lebten nun in einem kleinen Auslauf, der als Notbehelf diente für abgegebene Tiere. Dieser Platz wird unregelmässig besucht und auch das Futter ist unregelmässig und so fragte ich Margit von Collie in Not, ob sie Platz habe für die zwei. Die alten haben es ihr ohnehin angetan und sie zögerte noch, bis ich erfuhr, dass die nächste Möglichkeit, sie rauszuholen, erst wieder im August sei ;-( Das würde der Opa bestimmt nicht schaffen ;-(
Also entschieden wir in einer "Hauruckaktion", die Hunde mitzubringen - am darauffolgenden WE - und sie erst mal für 14 Tage im TH Heilbronn in Pension zu geben. Es gab zwei mögliche Bewerber für Bundas, für die es näher gewesen wäre, der Hund ist in Süddeutschland.
Die Hunde waren in einem erbärmlichen Zustand und völlig verwahrlost. Nachdem auch die täglichen Kämm-und Bürstorgien im TH nicht wirklich viel brachten, fuhr ich mit meiner Freundin Uschi ins TH, um sie mal soweit möglich zu scheren. Es war schlimm, beide Hunde kannten sogar keine Räume und hatten große Angst. Bundas stand ständig schutzsuchend unter seinem Papa oder bellte uns an, weil er nicht sicher war, was wir mit seinem Papa da machten. Unter den Verflizungen kamen teilweise richtige Verletzungen zum Vorschein und eine Filzplatte war fest mit Bundas Hoden verbunden und darunter war eine dicke Eiterschicht- was für eine Sauerei - die armen Hunde ;-(
Stück für Stück tastete Uschi sich vor, und am Ende konnten wir tatsächlich doch einiges mehr retten, als zuvor angenommen und man musste sie nicht komplett runterscheren. Zur Belohnung gab es dann eine Runde Spielen im Auslauf. Ich finde ja immer wieder erstaunlich, wie schnell die Hunde umschalten können und schön zu sehen, wieviel Spaß auch Opa Lassí noch hat :-)
Nachdem beide Interessenten abgesprungen sind, haben wir beschlossen, beide Hunde vorläufig zusammem auf eine Pflegestelle von CIN nach Viersen zu bringen, wo sich beide in Ruhe an den Alltag gewöhnen können. Ich habe beide Hunde dann Samstags morgens abgeholt und sie nach Viersen gefahren. Sie verhielten sich sehr gut beim Autofahren und ich bin auch so zeitig los gefahren, dass ich nicht in die Hitze kam, nur Bundas erzählte mir fast die ganze Fahrt über Geschichten - ich habe sie leider nur nicht verstanden ;-)
In Viersen wurden sie liebevoll von Birgit empfangen, die sich schon riesig auf ihrer neuen Pflegekinder freute und die gerade nach dem Verlust der letzten alten Pflegeomi gerade recht kamen, um wieder ein wenig Leben ins Haus zu bringen.
Lassi und Bundas gefiel es in ihrem neuen zuhause auch sehr gut, denn diese Bilder entstanden kurz nach der Ankunft ;-)
So richtig ins Haus wollten sie natürlich nicht, weil, was man nicht kennt, ist gruselig ;-) Hier kam dann das Wetter, in dem Fall ein Gewitter, zu Hilfe und schwupp waren beide Collies drin ;-)
In der Zwischenzeit ist es wohl so, dass sie ohne Birgit kaum noch raus wollen und die Annehmlichkeiten des im Hause Seins schon verstanden haben :-) Bundas macht nun auch deutlich, dass er am liebsten alles alleine haben möchte und es kommt nun auch öfters mal zu einer Diskussion mit Papa, der darauf ja überhaupt keine Lust mehr hat und gerne einfach nur seine Ruhe hätte. Beide Hunde sind nun auf der Homepage von CIN zu sehen und suchen nun getrennt voneinander ihre Menschen.
Ich habe mich gefreut, dass wieder ein paar Hunden, die in Not waren, geholfen werden konnte und sie beide aus ihrem trostlosen Leben in Ungarn geholt werden konnten und nun hoffentlich auch noch lange die schönen Seiten des Lebens genießen können.