Ranya und Marla

Es gibt Hunde, die gehen einem auch Wochen später nicht aus dem Kopf. So war es auch mit einem schwarzen Galgo, den ich in der portugiesischen Tötung bei meinem Besuch dort gesehen hatte. Da lag dieser rappeldürre Hund in einem kalten, zugigen, dunklen Loch auf einer Holzpalette auf einer dünnen Decke, kaute auf einem mehr als abgenagten Knochen herum und zitterte vor sich hin. Ja, ich weiß, wie schwierig es ist, einen Galgo unterzubringen, dennoch gebe ich niemals auf, für die Tiere zu kämpfen. 
 
Letzte Woche mailte ich mit Michaela - ich habe endlich meine "Bilderschulden" von September eingelöst *hüstel*) und da fiel mir der Galgo wieder ein, da Michaela bekennender Galgo- und Greyfreund ist und demenstprechend natürlich auch die entsprechenden Leute kennt. Ich habe ihr von dem Galgo erzählt und sie sagte sofort zu, für den ersten Monat die Pension zu bezahlen, wenn wir ihn rausholen würden und wollte uns auch sonst helfen bei der Suche eines Pflegeplatzes oder Endplatzes. Also habe ich Ana gefragt, ob sie sich an den dunklen Galgo erinnern könnte und habe ihn und den Platz, wo er war, nochmal beschrieben (man darf leider innerhalb der Tötung keine Bilder machen). Ana erinnerte sich und wollte nachfragen. Kurz drauf erfuhr ich, es sei ein Mädchen und ein Galgomix und sie fragte nach, ob sie diesen Hund trotzdem rausholen solle.
 
Michaela hat es bestätigt, und ich habe mich zwar noch kurz gewundert wegen dem Galgomix (ich war mir sicher, es war kein Mix) und auch die Botschaft vernommen, dass es dort noch einige weitere gäbe, aber Ana hat dann bestätigt, dass sie Ranya - wie Michaela sie in der Zwischenzeit getauft hatte - rausholen könne.
 
Das tat sie dann auch umgehend zwei Tage später. Sie schrieb mir, dass sie bereits erwartet wurde von Ranya und ihrer Freundin und dass sie es nicht fertig gebracht hätte, die beiden voneinander zu trennen. Ranya sei eine ganz freundliche und verschmuste Hündin und ihre Freundin eine ganz ängstliche, zurückhaltende, die aber überall dort hinging, wo Ranya auch hinging. Natürlich konnte man die beiden nicht trennen. Also sind beide am 28.01. abends in die Pension umgezogen. Die Bilder der beiden haben mich sehr berührt, obwohl ich sofort erkannte, dass es natürlich nicht "mein" Galgo war.
 
Marla Ranya
 
Ranya und Marla
 
Und ich begann mich sofort zu fragen, warum das nun so sein sollte, dass wir nicht den Hund gerettet haben, den wir retten wollten, und nun auch noch gleich zwei statt einem Hund hatten. Ich habe Michaela die Bilder und die spärlichen Infos, die ich nun von den Hunden hatte, weitergeleitet und war überwältigt von ihrer Hilfsbereitschaft. Als erstes gab sie Ranyas Freundin auch einen Namen- sie heißt nun Marla. Zwei wunderschöne Namen für zwei wunderschöne Hunde.
 
Nun wollte ich möglichst viel zur Geschichte der beiden Hunde erfahren und habe eine Geschichte gehört, die eben so traurig wie schön ist und die noch mal deutlich macht, warum Ranya und Marla nicht voneinander getrennt werden dürfen.
Ranya wurde vor zwei Jahren von ihrem Besitzer, einem Jäger, mit samt ihren Welpen in der Tötung abgegeben, da war sie etwa 5 Jahre alt. Fast zeitgleich wurde Marla, damals etwa 3-jährig auf der Straße eingefangen, ebenfalls mit Welpen und so setzte man beide Mütter mit ihren Welpen zusammen. Marlas Welpen starben alle an Parvovirose und Marla war darüber sehr traurig. Ranya hat sie dann aufgefordert, ihr bei der Aufzucht ihrer Welpen zu helfen und so haben sie beide liebevoll und gemeinsam Ranyas Welpen aufgezogen und zusammen getrauert, als ihnen diese in eine unbestimmte Zukunft genommen wurden. Sie sind Freundinnen geworden und haben seit zwei Jahren zusammen die Tötung überlebt, mit allen Gefahren, denen sie da ausgesetzt waren. Kein Wunder, wollte Ranya nicht ohne Marla gehen und kein Wunder überwindet Marla jedes Mal ihre eigene Angst, um dort hin zu gehen, wo auch Ranya ist.
 
Es sollte wohl so sein, dass diese beiden Hündinnen durch mehrere glückliche Umstände nun da raus kamen und so, denke ich, werden wir mit vereinten Kräften nun auch ihre Menschen finden, wo beide Hunde endlich glücklich sein dürfen und ich bin sicher, dass diese beiden Hündinnen auch ihren neuen Menschen noch viele glückliche Momente bescheren werden.
 
Auf den neuen Bildern vom Wochenende schauen sie zumindest schon ein wenig hoffnungsvoller in die Zukunft.
 
Marla Ranya
 
Ranya und Marla
 

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