Faith

Seit ca. zwei Wochen werde ich regelmässig auf diesen Hund aufmerksam gemacht:
 
Fast alle finden das so toll und sind ganz berührt von diesem Hund und dem, was die Besitzerin daraus macht. Nun ja, wie immer gibt es viele Wahrheiten zu einer Sache. 
 
Ich habe diese Geschichte natürlich auch mehrfach zugesandt bekommen über PDF, als Video und ich habe nun lange darüber nachgedacht, was mich daran stört, außer das ich durchaus auf einigen Bildern einen sehr gestressten "Faith" sehen kann. 
 
Es war auch nicht das Gedanken machen darüber, wie die Gelenke und die Knochen das wohl aushalten und vor allem, wie lange und ob irgendeiner wirklich beurteilen kann, ob der Hund keine Schmerzen hat. Wenn jetzt nicht, dann später und würde darauf Rücksicht genommen werden, jetzt, wo er so "berühmt" ist?
 
Und dann war mir auch klar, was mich störte - ich bezweifle jetzt mal stark, dass es nur darum geht, den Leuten näher zu bringen, dass man auch mit einem Handicap-Hund gut leben kann. Es erinnert mich zu sehr an "zur Schaustellerei", so wie man es früher auch mit Menschen gemacht hat und in einigen Ländern auch noch macht. 
 
Ich kenne einige Leute, die leisten diesbezüglich auch wertvolle Arbeit, die machen aber keinen auf "Sensation", das hat eine ganze andere, leise Energie und die berührt, hier tat mir spontan der Hund leid, ohne es im ersten Moment näher erklären zu können.
 
Das hier berührt mich nicht, es ist viel zu laut. Ich würde den Hund gerne mal selbst beobachten und sehen, ob er wirklich so gut damit klar kommt, wie ein Mensch zu laufen oder nicht vielleicht lieber einen Rollwagen gehabt hätte, damit er wie alle Hunde auf vier Pfoten laufen kann. Interessiert eigentlich irgendjemanden, was der Hund für Bedürfnisse hat? Und was er zum Leben braucht, außer dass ihm jemand sein Leben gerettet hat und er nun auf Gedeih und Verderben dieser Person ausgeliefert ist? Egal, was solche Leute mit ihm machen. Ich würde gerne mal beobachten, wie sein Stresspegel ansteigt bei TV-Veranstaltungen und größeren Menschenansammlungen und ob er es wirklich so toll findet, von jedem angestarrt und angefasst zu werden.
 
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Hunden, und es ist eher die Ausnahme, dass die Hunde sowas toll finden, aber kein anderes Tier passt sich uns so sehr an wie der Hund.
 
Und in diesem Zusammenhang hat für mich auch das "Job aufgeben" und den Hund zu promoten einen echt fahlen Beigeschmack. Ist es nicht so, dass sich da jemand selbst promotet auf Kosten eines Tieres und sollte es nicht so sein, dass ich meine Tiere ernähre und nicht sie mich?
 
Und auch noch mal ein Beispiel aus dem Tierschutz, da lebt ein kleiner JRT-Mischling in einer Tötung nach einem Unfall. Er rutscht auf dem Hinterleib umher, benutzt seine Hinterbeine nicht, niemand kann mit Bestimmheit sagen, ob das so bleibt oder ob man ihm helfen könnte, wieder alle vier Beine zu nutzen. Kommt erkennbar auch gut zurecht damit - aber zu welchem Preis. Niemand investiert Geld für aufwendige Diagnostik, für Physiotherapie, für intensive Pflege, und so lebt dieser Hund dort seit November auf nassem eiskalten Steinboden, zwischen anderen Hunden, wo es jeden Tag ums blanke Überleben für alle geht.
 
Was denkt ihr wohl, was das für einen Stress für diesen Hund bedeutet, oder wie das Leben für ihn endet? Und Tötung heißt in vielen Ländern nicht umbringen, sondern zulassen und zuschauen, wie sich die Probleme von alleine lösen - hier dann aller Wahrscheinlichkeit nach mit aufsteigenden Infektionen und deren zusätzlichen Begleiterscheinungen, wenn ihn nicht vorher ein anderer Hund tot beißt. 
 
Seit November versuche ich Hilfe zu finden für diesen Hund, damit wir ihn da schnellstmöglich rausholen können. Das heißt, man benötigt eine Pflegestelle mit guter Klinik und guter Physiotherapie in der Nähe, man benötigt viele Spenden für sowas.
 
Mal ganz davon abgesehen, dass man sich auch da sehr wohl die Frage gefallen lassen muss, wie viele gesunde, junge und andere Hunde man dafür hätte retten können.
 
Ich betrachte Mensch wie Tier als Individuum und versuche zu helfen, wo ich kann. Aber wenn ich keine Hilfe für ihn finde, hätte ich keine Hemmungen, diesen Hund zu erlösen, um ihm ein langsames Sterben unter unzumutbaren Bedingungen und in dauerhafter Angst zu ersparen.
Aber noch kämpfe ich für ihn, und wenn der Hund leben soll, wird er leben.
 
Also, wer eine Idee hat oder sinnvoll helfen möchte oder kann, darf sich gerne an mich wenden zwecks näheren Infos und Gedankenaustausch.

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