Abschied von Nikita

  • 01 .Jun .2016
Heute um 14.30 Uhr blieb für einen Moment die Zeit stehen....
Nikita ist weiter gezogen
Im März 2014 bist Du bei uns eingezogen und ich habe noch nie so einen Hund wie Dich kennengelernt, aus jahrelanger schlechter Haltung schon sehr geschwächt und alt kamst Du hier an und dennoch hast Du vorsichtig ausgetestet, was Du darfst und was bequem sein könnte.
Was hast Du mal alles erleben müssen? Warum hast Du Berührungen als so unangenehm empfunden? Was hat man Dir nur angetan, dass es Dir so schwer gefallen ist, uns zu vertrauen?
Im Endeffekt ist es egal! Ich bin sehr dankbar, dass Du uns nun Dein Vertrauen geschenkt hast, Dich getraut hast, Bedürfnisse zu äußern und nun auch Hilfe eingefordert hast, wenn es mal nicht mehr alleine ging.
Kein Hund war je so eigensinnig wie Du. <3 
Was Du nicht wolltest, das ging eben auch nicht. ;) Ich weiß gar nicht, wie ich es wagen konnte, das in Frage zu stellen. Je mehr ich das verstand, desto mehr hast Du preisgegeben. Schnell war dann klar, dass Du Angst im Dunkeln hast und Dich dann nur das nötigste von Deinem Bett fortbewegst und so nicht mal nachts etwas trinken gehen konntest. Nachdem wir die Wohnung mit Nachtlichtern versehen hatten, war auch das Problem schnell erledigt. 
Diese kleinen Fortschritte von Dir haben mir so viel Freude bereitet, es war so schön zu sehen, wie Du immer mehr zulassen konntest oder nicht gleich hektisch und panisch wurdest.
Ich habe heute nicht annähernd so viele Tränen vergossen wie in den letzten Monaten Freudentränen geflossen sind!
Es war so toll, diesen Glanz in Deinen Augen zu sehen, wenn man Dir eine besondere Leckerei oder einen ordentlichen Fleischknochen gab.
Deinen entsetzen Blick, wenn die Katzen nicht mit Dir spielen wollten oder Dich der Scusi wiedermal angezickt hat, weil Du das 7. mal über ihn gestolpert bist ;)
Du konntest tief und fest schlafen, aber wenn es eine Leckerei gab, warst Du schlagartig hellwach und natürlich auch immer hungrig. Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich geflucht habe, weil Du statt dem Leckerchen wieder mal meinen Finger oder notfalls die halbe Hand im Maul hattest.
Die Kleinigkeiten, die Du Tag für Tag für Dich entdeckt hast, die haben jeden einzelnen Tag mit Dir so wertvoll gemacht. Dich begleiten zu dürfen zurück in ein normales Hundeleben ohne Angst und ständigen Verzicht, das alleine war es schon wert!
Und auch dass Linda im Dezember bei uns einzog, tat Dir richtig gut, endlich ein Hund der Dich lesen konnte, Dein Bellen richtig deuten konnte und Dich sogar zum Spielen animieren konnte. Es war auf Anhieb ein Urvertrauen da, Du konntest einfach mal über Deinen eigenen Schatten springen und selbst das Spiel eröffnen, fast welpenartig und etwas ungeübt, aber für Linda gut verständlich.
Was mir sehr fehlen wird, ist Deine innere Uhr, ;) keiner hier legt so großen Wert auf einen streng geregelten Tag wie Du es immer getan hast. War die Frühstückszeit dran, standest Du in der Küchentür und hast gebellt. Und wenn ich getrödelt habe beim Futter verteilen, wurde ich auch ermahnt. War es Bettgehzeit, wurden wir auch darauf hingewiesen, mit uns warst Du ja noch gnädig aber wehe es war Besuch da, der wurde dann wirklich im 10 min Takt erinnert, dass es Zeit wird, heim zu gehen.
So unnahbar Du am Anfang erschienst, warst Du schon lange nicht mehr, aber dass wir beide mal einen ganzen Tag zusammen gekuschelt liegen würden, habe ich mir nie zu hoffen gewagt, aber gestern scheinst Du genau das gebraucht zu haben. Ich hoffe wirklich sehr, dass wir ein paar Deiner alten Wunden heilen konnten und Du nun ausgesöhnt mit Dir und den Menschen weiter ziehen konntest, weiter zu Deinem Oskar. <3

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