Kein Hund in der Tiersinfonie- Geschichte hatte je so viele Anfragen und doch hat es nie gepasst, bei niemandem.
Warum nicht?
Nun ja, Julie war eigen - sie wollte nicht spazieren gehen, nur im Garten bleiben. Wenn schlechtes Wetter war, ihre Geschäfte auch lieber drinnen erledigen.
Sie wollte selten am normalen Leben teilnehmen mit den anderen Hunden und sie bestand auf ihrer Kennelbox als Rückzugsort und ihr Zimmer.
Beides wurde wenn nötig verteidigt. Und wenn ihr was nicht passte, konnte sie auch durchaus ihre kleinen Zähnchen einsetzen.
Damit kamen die Leute nicht klar, Julie einfach so zu nehmen, wie sie war.
Auch ihre Pflegemama Hannelore hatte damit so ihre Probleme am Anfang und hat viel überlegt, bis zum Schluss, ob alles richtig war für sie und sie nicht doch noch irgendwas besser hätte machen können für Julie. Julie war denke ich für ihre Verhältnisse glücklich mit dem wenigen, was sie hatte. Wir alle wissen nicht, was sie in ihrem Leben schon schlimmes erlebt hat, nur dass es viel gewesen sein muss.
Sie war nur kurze Zeit am Tag bereit, ihre Isolation aufzugeben und sich in menschliche und tierische Gesellschaft zu begeben und dann war sie durchaus freundlich und fröhlich.
Eine starke Persönlichkeit, selbstbestimmt und vermutlich deutlich älter und kränker als angenommen.
Freitag, den 17.01.2014 hat sie, die immer so begeistert gefressen hat, ihr Fressen verweigert. Der TA- Besuch am Samstag war nicht wirklich aufschlussreich und man wollte das Montags vertiefen. Sonntags, den 19.01.2014 suchte sie ganz bewusst die Nähe der anderen und starb selbstbestimmt, friedlich und ganz alleine inmmitten von allen. Sie wollte keinen TA mehr, sie wollte keine Vermittlung- für sie war ihre Welt genau so wie sie war in Ordnung.
Liebe Julie, knapp 3 Jahre hast Du wohl Dich selbst, Hannelore und uns alle gecoacht- mit Deiner Botschaft- weniger ist mehr und dabei vielen anderen kleinen Hunden dazu verholfen, ihre Familien zu finden. Dein Weg war ein anderer und wir danken Dir sehr für diese eindringliche Botschaft "In Freiheit begegnen" und freuen uns mit Dir, dass Du endlich wieder frei bist und Deinen geschundenen Körper verlassen kannst und tun kannst, was Du möchtest.
Auch Hannelore danken wir sehr, dass sie Julie für so eine lange Zeit so selbstverständlich und liebevoll ein zuhause gegeben hat und dafür viele Abstriche hat machen müssen und auch so viel Rücksicht auf Jule (wie sie sie immer öfters im Laufe der Zeit genannt hat) genommen hat und niemals versucht hat, sie zum funktionieren zu bringen.
Und am Ende hat sich gezeigt, sie hatte von Anfang an ihr Zuhause gefunden und Hannelore als ihre "Mama" akzeptiert und geliebt. Auf ihre eigene leise, spezielle Art und Weise.
Leb wohl Julie...