Marie

  • 07 .Jun .2017
Die, die wir lieben,
sind nur geborgt.
Wann sie gehen
entscheiden nicht wir.
Wir entscheiden, 
ob wir die Erinnerung als Geschenk annehmen wollen.
(Verf. unbekannt)
 
Heute morgen, ganz früh, erhielt ich den unfassbar traurigen Anruf von Marie´s neuer Familie, dass sie heute früh tot in ihrem Körbchen lag. Alles sollte endlich gut werden, hier hatte man die Ruhe und die Zeit, sie aufzupäppeln und aus ihr endlich einen glücklichen Hund zu machen.
Die kleine Marie, im Müll entsorgt, sollte endlich glücklich sein dürfen. Deswegen haben wir sie geholt, weil man sich in Portugal nicht ausreichend kümmern konnte. Wir wollten uns hier in Deutschland richtig um sie kümmern, sie sollte das Leben haben, was sie sich so sehr verdient hatte. Und wir wollten schauen, was mit ihr los ist. 
Zu spät, die Nieren hatten wohl ihre Arbeit schon eingestellt. 
Nicht mal 5 Tage waren ihr vergönnt, liebevoll umsorgt zu werden. 
 
Wir waren alle so bemüht, sie endlich in Sicherheit zu wissen. Cordula, die sie abgeholt und zu ihrer Familie gebracht hat. Ihre Familie, die sich so freute, sie liebevoll in die Arme schließen zu dürfen.
Wo sie nachts, eng eingekuschelt an ihre Menschen endlich behütet einschlafen durfte.
Hätte man es merken müssen? 
Sie war schrecklich dünn, wie so viele. Sie frass nicht alles wie so viele. Sie war munter und wach und auch als Cordula sie zwei Tage später nochmal in ihrer Familie besuchte, ging es ihr gut und sie wirkte wach und zufrieden. Es war mit der Familie ausgemacht gewesen, dass sie erst in eine PS kommt, wenn es nötig gewesen wäre. 
Es war aber nicht nötig und Marie und ihre Menschen hatten sofort einen innigen Draht zueinander. Sie war zuhause.
 
Die ewige Frage, soll so ein Hund überhaupt noch reisen? 
Kommt von Menschen, die leider nicht wissen, wie die Bedingungen vor Ort sind. Hätten wir Möglichkeiten vor Ort, die unseren Möglichkeiten entsprechen würden, wäre das kein Thema. So haben wir manchmal nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Und es ist ihre einzige reelle Chance, die wir haben, ihr Leben zu retten. 
Leider waren wir wieder einmal zu spät, um ihr Leben zu retten, aber nicht um ihr zu ermöglichen, in Ruhe und Frieden gehen zu können. Und manchmal ist genau das die letzte Bitte, die manche Tiere haben. 
Einmal wissen wie es ist, wirklich geliebt und umsorgt zu werden und dann loslassen. Ein letzter Akt der Gnade und Nächstenliebe.
 
Es tut mir so unfassbar leid für Ihre Menschen, die sie doch einfach nur glücklich machen wollten und auch für Marie selbst, die so unmenschlich, ignorant und nachlässig behandelt wurde in ihrem ganzen traurigen Leben. 
Ich wünsche ihr nun von Herzen die Liebe, die ihr hier fast gänzlich verwehrt blieb und bedanke mich ganz herzlich bei Familie K., die ihr so gerne den Himmel auf Erden hätte bereiten wollen, dass sie am Ende nur noch Sterbebegleitung haben machen dürfen und doch so unfasssbar wichtig in den letzten Lebenstagen Tag und Nacht für sie da waren und ihr Halt, Trost und Liebe geschenkt haben. <3
 
Danke auch an Cordula, die mit großem persönlichen Einsatz Marie ebenfalls über ihre wenigen Tage hier sehr intensiv begleitet hat.
Leb wohl Marie in einer nun sicherlich besseren Welt. <3 

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