Milo

  • 28 .Okt .2017
Wir haben wirklich einige ganz besondere Menschen unter unseren Adoptanten. So z.B. auch Michaela mit ihrer Mutter.
Michaela fragte mich, ganz am Anfang unserer Vereinsgründung, ob wir vielleicht einen kleinen Hund hätten, der dürfe gerne auch älter oder behindert sein .......
Wir hatten damals noch wenig Kontakte nach Portugal, so fragte ich Silke vom Tierheim Heilbronn und so wurde Milo aus Spanien mit ein paar Hunden mit auf die Fahrt in das Tierheim genommen.
Man hat sich schnell auf den kleinen Mann einigen können, dem das Schicksal schon übel mitgespielt hat.
Misshandelt, ängstlich, ein Auge blind, kurz vor dem Transport stellte sich auch noch eine Epilepsie heraus. :-(
Nein, es war keine Option, Milo nun doch nicht zu nehmen.
 
Er wurde, so wie er war, auf´s herzlichste begrüßt, Michaela´s Mutter liebte ihren kleinen Milo von der ersten Sekunde an. Und er sie, so schön, das zu erleben, was die Beiden für eine enge Beziehung zueinander hatten. Und er hatte sofort Vertrauen.
Man investierte viel Zeit, um ihm das Vertrauen in die Menschen zurückzugeben und man beschäftigte sich intensiv mit seinen ganzen vielen chronischen Erkrankungen. Und wer mal einen Hund mit Epilepsie hatte, weiß, dass das keine leichte Aufgabe ist. Und er hatte ja noch einige "Baustellen" mehr.
Und selbstverständlich durfte er bleiben. 
Ich weiß nicht, wie oft man sich Sorgen um den kleinen Mann gemacht hat, wie oft man mit ihm notfallmäßig tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen musste, wie oft man bangte, ob nun Tag X sei. 
Niemals gab man Milo auf und niemals habe ich je gehört, dass sich irgendeiner beschwert hätte über irgendeinen Umstand. Da war nur Liebe und Sorge, dass es Milo gut gehen soll. Und der kleine Mann blühte auf und lebte sein Leben und genoß seine Zeit, liebte seine Menschen von ganzem Herzen und liebte es, mit den anderen Hunden zu toben und zu spielen. Fernsehen zu schauen, seine große Leidenschaft ;-) und er bekam sogar noch eine kleine Podenco-Freundin, die er sehr liebte. 
Auch er kämpfte um jeden Augenblick und am Ende wurden es tatsächlich noch ganze 7,5 Jahre. 
 
Am 29.09.2017 war dann aber leider definitiv seine Zeit hier vorbei und er hinterlässt eine tieftraurige Familie, die ihn sehr vermissen wird, den kleinen tapferen Milo mit dem großem Kämpferherz.
Michaela, ich danke Euch von ganzem Herzen, dass ihr Milo gezeigt habt, dass er endlich in seinem Leben Freunde hatte, auf die er sich verlassen konnte und dass Ihr nach Jahren der Dürre und Kälte für ihn die Sonne habt scheinen lassen in sein kleines Hundeherz.
Als er jetzt starb, tat er es als heiß geliebtes Familienmitglied, geliebt, getröstet und umsorgt bis zum Schluss. Und ich bin sicher, Ihr habt weit mehr getan als Euch je bewusst war. <3
Milo, sei frei und lass es Dir gut gehen, ohne alle Deine körperlichen Gebrechen und Danke, dass Du in unser Leben getreten bist und uns viel zum Lebenswillen eines kleinen, behinderten Hundes beigebracht hast.
 
Milo
 
Michaela´s Abschied von Milo: 
 
Milo, heute ist er von uns gegangen.
Als er damals bei uns einzog, war er als Pflegehund gedacht gewesen.
Zwei Tage vor seiner Ankunft erfuhren wir, dass er Epilepsie hatte. Wir hatten bis dato keine Erfahrungen mit der Krankheit. Allerdings blieben wir bei der Zusage. Irgendwie würden wir das schon stemmen. Als wir ihn dann im Tierheim abholten, empfingen wir ein kleines Bündelchen Angst.
Er zitterte ununterbrochen.
Kaum zu Hause angekommen, sah er meine Mama, setzte sich neben sie aufs Sofa und wich ihr keinen Millimeter mehr von der Seite.
Wir haben oft gelacht, das er meine Mama sofort adoptiert hatte. Er lebte auf, als er langsam ankam. Kleinere Ausflüge waren möglich. Er lernte schnell, meiner Mama zu vertrauen und begleitete sie überall mit hin. Mit den großen Hunden im Rudel vertrug er sich recht gut, kehrte aber doch ganz gern den Chef raus. Terrier eben.
Es war nicht immer leicht. Das muss man dazu sagen. Die Epilepsie hat unser aller Leben sehr verändert. Aber der Kleine war es doch genauso Wert, dass man alles für ihn tat, um ihm ein schönes und vor allem lebenswertes Leben zu ermöglichen!
Zur Epilepsie kamen über die Jahre noch viele andere Erkrankungen hinzu. Durch die Behandlung mit den Medikamenten wurden die Leberwerte sehr schlecht. Er vertrug viele Futtersorten nicht. Bekam eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung. Das Herz vergrößerte sich. Im letzten halben Jahr erblindete er und sein Gehör lies nach. Aber er hatte einen unbändigen Lebenswillen und berappelte sich immer wieder. Er war noch nicht bereit gewesen, zu gehen.
Doch heute Nacht hat sich das kleine tapfere Kerlchen auf seine letzte Reise aufgemacht. Unfassbar, dass er nicht mehr da ist.
Run Free Milo (Mileurista, wie ihn die Spanier damals tauften) – Du wirst viele kennen, die Dir vorausgegangen sind. Macht jetzt die Wiesen hinterm Regenbogen unsicher!
 
 
 
 

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