Sophie

  • 05 .Nov .2017
Für Sophie, die am 18.10. 2017 diese Welt verlassen hat. <3
 
Der fehlende Ton
 
Man stelle sich ein Lied vor, das viele viele Töne hat.
Das Lied ist wunderschön, weil jeder dieser Töne da ist und seinen Beitrag zur Melodie leistet. Manche Töne sind ganz kurz, andere dagegen ganz lang und dann gibt es noch welche die sind dazwischen – mittellang.
Aber zurück zu unserem Lied.
Plötzlich passiert etwas Unerwartetes mit dem Lied: Jemand lässt einen einzigen Ton herausfallen. Plötzlich klingt die komplette Melodie anders. Es fehlt ein Ton und die anderen Töne, die auf ein Zusammenspiel mit ihm abgestimmt sind, müssen sich an eine leere Stelle in der Notenzeile gewöhnen.
Immer wieder, lange Zeit wird das Lied dann ohne diesen bestimmten Ton gespielt – es gibt auch keinen Ersatz für diesen Ton, denn man kann einen Ton nicht so einfach ersetzen. An seiner Stelle steht einfach nichts.
Die anderen Töne finden das komisch, dass dieser Platz von nun an ganz leer sein soll und sie entscheiden sich dazu dem verlorenen Ton ein Denkmal zu setzen. Sie setzen ein Pausenzeichen um zu erinnern, dass an diesem Platz einmal ein besonderer Ton saß.
Nach einer langen Zeit wird auch dieses Lied auch zu einem gern gehörten Lied. Es ist zwar anders war als das Lied vorher, aber auch die Melodie dieses Liedes klang nach einiger Zeit, als man sich mit der ungewohnten Pause ein wenig vertraut gemacht hatte, wunderschön - aber eben ganz anders!"
(Autor unbekannt)
 
 
Eben schrieb Jutta noch so wundervoll, wieviel Spaß sie hat mit ihrer Sophie und nun ist sie tot.
Wieder einmal hat der Krebs grausam und brutal zugeschlagen und Jutta ließ sie gehen, als ihr das Atmen immer schwerer fiel. Vom Schock der Diagnose bis zum Termin bleiben ihr gerade mal zwei Tage, um zu realisieren, dass auch Sophie sie nach nur 2 Jahren wieder so plötzlich verlassen musste.
 
Jutta selbst schrieb dazu:
"Da bin ich nun wieder verwaist, amputiert. Wir haben sie unter dem Apfelbaum beerdigt. Nachts vermisse ich das kleine pelzige Hinterteil, das sich in mein Kreuz drückt und immer sofort nachrückt.
Sophiechen war ein echter Kumpel, ein kleiner Sturkopf,meine liebste Gefährtin, meine Nervensäge. Sie war immer dabei und wenn sie mal zu Hause bleiben musste, habe ich an der Haustür schon alles fallenlassen, bin in den Sessel geplumpst, Sophie auf mich drauf und dann haben wir erzählt und geschmust. Sie war so unglaublich lieb und unkompliziert. Andere Hunde wurden alle gleichermassen freundlich begrüßt, kurz beschnuppert und dann ging sie gleich wieder ihrer Wege. Ich mußte nie aufpassen oder abklären ob es passt oder nicht, von Sophie aus passte es immer. Alles war so unglaublich entspannt mit ihr. Wenn sie keinen Bock hatte ,waren wir auch abends vielleicht um 5 draußen und dann am nächsten morgen wieder, und auch da durfte es 8 oder 9 werden, ohne dass sie gedrängelt hätte.Sie war so unglaublich geduldig, fand das Scheren zum kotzen, hat sich aber danach immer deutlich wohler gefühlt.
Klar werde ich irgendwann wieder einen Hund haben, aber die Fußstapfen in die er kommt sind verdammt groß. Aber noch ist das kein Thema und während ich das schreibe, überschwemme ich mal wieder die Tastatur mit Tränen.
Einerseits bin ich dankbar, dass sie es überstanden hat, andrerseits warum so schnell, warum nach nur zweieinhalb Jahren, warum für ein Pudelchen so früh und warum für so ein liebenswertes Persönchen auf diese Weise?"
 
Jutta, es tut mir so unfassbar leid, so gerne hätte ich haben wollen, dass Ihr ganz viele tolle Jahre zusammen habt und erlebt. Nie habe ich Dich inniger in einer Beziehung mit einem Hund gesehen als mit Sophie, Ihr wart wie füreinander gemacht, Du und Dein kleines Mädchen. 
Es hat mich sehr berührt, Euch beide miteinander zu erleben, ich kenne Dich ja immer verständnisvoll und lieb mit Deinen Hunden, aber das mit Sophie war besonders und speziell. 
Sie hat Dich ganz weich gemacht. <3
Ich kann erahnen, was ihr Gehen für Dich bedeutet und wie groß die Lücke ist, die sie hinterlässt. 
Ich habe keine Worte, die Dich trösten könnten, ich weiß nur, dass sie mit Dir zusammen die schönste Zeit ihres Lebens hatte und auch wenn die Zeit kurz war, war sie sehr intensiv und als sie ging, nahm sie Deine Liebe mit und hat ihre da gelassen. Und diese Eure gemeinsame Zeit nimmt Euch keiner mehr.
Und eines Tages wirst auch Du wieder lächeln können, wenn Du an sie denkst, das weiß ich sicher und was anderes hätte sie auch nicht gewollt. Und Du weißt ja, echte Freunde verliert man nicht.
 
Liebe Sophie,
ich weiß noch genau, wie Ana mir aus dem Tierheim in Sintra Dein Bild schickte und fragte, ob wir einen Platz für Dich hätten, und ich natürlich zusagte und mir sofort Dein Name "Sophie" für Dich einfiel. Manu und Daniel nahmen Dich sehr gerne in Pflege und so konntest Du zügig die Nachfolge von Alfred antreten bei Jutta. Alle hast Du berührt, die Dir begegneten und auch sie ließen Dich nur ungerne weiterziehen. Aber Dein Platz war bei Jutta, hier bist Du endlich angekommen und hier schloss sich auch dieser Lebenskreis. Eine lange Reise ging zu Ende und Du hast am Ende das bekommen und mitgenommen, was Du so gerne und reichlich gegeben hast. Liebe <3 
Liebe Sophie, hab Dank für diese schöne und herzliche Berührung und nimm die Liebe und den Frieden mit auf Deinen neuen Weg, wo auch immer Dich dieser hinführen mag. <3

Kontakt

Tiersinfonie Anou e.V.
Hölderlinstr. 8
74199 Untergruppenbach
Deutschland
+49 0171-5857030
E-Mail: info@tiersinfonie.de

Bitte verwenden sie unser

Kontaktformular

...suche mich in Lichtspuren

Spendenkonto

Volksbank Beilstein-Ilsfeld-Abstatt

IBAN:DE67620622150025842005
SWIFT: GENODES1BIA