Eine wichtige Neuerung ist, es wird bei uns kaum noch Pflegestellen geben. Das hat sich in der letzten Zeit als eines der größten Ärgernisse rausgestellt und mit das meiste Geld, Zeit und Energie gekostet.
Wieso das?
Naja, ich sage es jetzt mal so, man ist eben nicht verantwortlich und alle sind natürlich soooo erfahren, haben bisher leider nur schlechte Erfahrungen gemacht mit den blöden anderen Orgas, machen es aus reiner Menschen - äh ne Tierliebe und würden nie ein Tier im Stich lassen. Schließlich weiß man ja auf was man sich einlässt. Soweit die Theorie. Die Praxis sieht hingegen ganz anders aus.
Es ist nicht nur so, dass man einen riesigen Aufwand betreibt mit Telefonaten, Vorkontrollen etc. sondern meist auch selbstverständlich dafür zu sorgen hat, dass das Tier direkt zu einem gebracht wird, was auch nur über Fellnasentaxi und andere geht. Also wieder viel Geld. Blöd wie wir waren, haben wir auch noch oft die komplette Ausstattung bezahlt, hatten uns ja gefreut das man uns helfen wollte. Der springen wir nun hinterher weil die selbstverständlich einbehalten wird oder die man angeblich nie erhalten hat. Oder schreiben sie als Verlust ab, weil sie so nachlässig behandelt wurde.
Bis dahin ist man sich also erst mal einig. Aber dann funktioniert der Hund nicht so wie er soll oder nicht so schnell wie erwartet, dann werden die fadenscheinigsten Gründe gefunden damit er so schnell wie möglich wieder weg kommt. Und glaubt mir, jeder schafft es die passende Rechtfertigung zu finden für sich und sein Tun. Gearbeitet wurde selten mit dem Hund, meistens verwahrt und man hat selten mehr getan außer den Hunden Zeit gestohlen und uns neue Baustellen beschert.
Und natürlich holen wir die dann wieder für unser Geld ab und arbeiten mit Ihnen an ihren Baustellen und einige hatten danach größere wie vorher. Oder die unmöglichen Verhaltensweisen tauchen bei ihren neuen Stellen gar nie mehr auf. Komisch oder ? Es ist sowas von mies einem Hund, der niemals ein Problem mit Kindern hatte, zu einem bissigen Monster zu machen, nur damit man einen Grund hat ihn wieder los zu werden. Wenn gar nix klappt ist das nach wie vor die Lieblingsausrede, weil dann muss man ja reagieren.
Für viele scheint es auch eine Möglichkeit zu sein "ihren Liebling" zu retten. Kaum in Deutschland, lassen dann plötzliche private Verpflichtungen leider nicht mehr zu ,dass man sich um den armen Wuff kümmern kann, verstehen wir doch sicherlich. Das sind meist auch die, die wissen das jede seriöse Orga verpflichtet ist ,innerhalb von 48 Stunden seine Pflegehunde wieder abzuholen. Ziel erreicht - Hund in Deutschland, dann kann sich ja jetzt wer anders drum kümmern.
Dann gibt es die, die selbst nicht über den geforderten §11 verfügen und einen Verein brauchen, die über Traces und den Sachkundenachweis verfügt, aber die wie früher natürlich weiterhin selbst vermitteln wollen, wie es ihnen passt. Da steht dann sogar auf dem Überweisungsträger - Pflegehund von Frau X.
Sind deren Hunde, Bilder und Infos ausschließlich zu ihnen und gut. Reicht ja das der Verein alle Kosten trägt, mehr sollen die ja auch gar nicht. Meist werden dann noch bei den Adoptanten noch die Vereine schlecht gemacht, damit man ja auch in der Zukunft weiter alleine agieren kann oder den Vorteil kostenlos in der Ferienwohnung der Adoptanten wohnen kann, für sich nutzen kann. Da ist dann Fremdschämen angesagt. Und natürlich bin ich, darauf angesprochen sofort wieder die unmögliche Person, die man unverzüglich sperren und blockieren muss.
Oder die, die es gegen Geld machen und natürlich nicht über den nötigen Sachkundenachweis verfügen und die deswegen natürlich trotzdem unsere Verträge samt Versicherung nutzen. Selbstverständlich wird auch hier zum eigenen Vorteil weiter vermittelt und was Arbeit macht kann abgeholt werden.
Dann hätten wir noch die, wo sich schnell herausstellt, dass die Hunde da schnell wieder weg müssen, weil die Haltungsbedingungen vor Ort null dem entsprechen was besprochen war und vorgefunden wurde bei der VK. Die überweisen dann trotz Pflegevertrag eine Summe X und sind dann nicht mehr erreichbar, blocken, drohen, ignorieren. Natürlich haben wir auch die, die sich schon seit Jahren in Tierschutzkreisen tummeln, sich selbst als große Tierschützer aufspielen, aber unsere Hunde unterschlagen und sich versuchen unsichtbar zu machen.
Macht Euch keine Sorgen, wir bleiben auch hier an jedem einzelnen Fall dran, bis sie entschieden sind.
Eigentlich dachte ich, naiv wie ich mal war in der Vergangenheit, es sei klar, dass man sich dann bewirbt um einen Pflegehund, wenn man über die nötige Erfahrung und das Wissen verfügt, weiß wozu man es macht und es als aktiven eigenen Beitrag für den Tierschutz sieht. Und es natürlich tut um den Verein zu entlasten. Leider ist oft das Gegenteil der Fall.
Wo immer diese top Pflegestellen sein mögen, bei uns sind sie nicht. Ich kann wirklich sagen in der Regel von 10x Pflegestelle ging es 9 x in die Hose und das eine Mal wurde der Hund in der Regel dann übernommen. Das ist super und hilft natürlich auch sehr und macht den einen Hund endlich glücklich, aber das ist eine viel zu geringe Ausbeute für so viel Geld, Nerven und Zeit die dabei auf der Strecke bleiben. Von den Tieren die eine weitere Enttäuschung in ihrem Leben verkraften müssen reden wir gar nicht erst.
Man kann nie was planen, sich nie was vornehmen, denn Du kannst Dir sicher sein, der berühmt berüchtige Anruf oder neuerdings reicht ja eine WhatsApp- Nachricht kommt zuverlässig und meist zum Wochenende, Hole den scheiss Köter wieder ab, oder zu eigenen Sicherheit von X oder Y wäre es besser wenn der heute noch abgeholt würde. Die beißen, zerstören und entlaufen auf einmal alle und mutieren zu absoluten Problemhunden. :-(
Sehr begeistert bin ich auch von den Leuten aus anderen Vereinen, die bei ihrem eigenen Verein leider keinen passenden älteren Hund finden, weil zu groß, zu krank, oder doch zu verhaltensauffällig. Da soll es dann der niedliche kleine Wuschel von uns sein. Da würde man sich selbst, natürlich zum Nulltarif opfern und dieses arme Hündchen retten wollen in Dauerpflege . Was heißt, ich zahle nix, und der Verein trägt dann Tierarzt, Versicherung, Steuer und meist auch noch die Ausstattung. Können leider dann gar nicht verstehen, wenn man selbst es sooooo gut meint und dann gesagt bekommt, das Hund X oder Y bereits durch uns gerettet wurde und zu Menschen kommt, die den Wert eines Hundes auch so zu schätzen wissen wie er es verdient. Klar, natürlich bin ich dann wieder eine völlig unmögliche Person. Bedauerlicherweise wird im Tierschutz viel zu selten Klartext geredet, weil es gar keine wirklichen Regeln , Standards gibt ? Weil man selbst keinen großen Ansprüche hat ? Weil man in allem das Gute sieht ? Weil man selbst Dreck am Stecken hat ? Weil man ja nur retten will um jeden Preis ? Weil man glaubt die Verantwortung höre auf ,wenn die Hunde mal in Deutschland sind ?
Natürlich haben wir hohe Ansprüche, ich diskutiere nicht mit Pflegestellen. Auch Pflegehunde werden die erste Zeit nicht alleine gelassen, tragen Sicherheitsgeschirr wenn nötig und laufen an der Schleppleine; werden nicht im ganzen Bekanntenkreis rumgereicht wie es gerade passt; werden nicht wegen jeder Zecke einzeln zum Tierarzt geschleift , nicht in Kennelboxen gesperrt damit man sie alleine lassen kann; werden nach Möglichkeit gebarft oder bekocht. Und für uns ist selbstverständlich, dass man positive Erziehungsmethoden einsetzt. Also CM-Anhänger und Co kommen ,wenn ich Wind davon bekomme nicht mal in die Nähe unserer Hunde. Das heißt, wir bemühen uns um eine moderne, ganzheitliche Sichtweise im Umgang mit den Pflegehunden. Sie haben meist bisher in Ihrem Leben schon die Hölle erlebt, da braucht es Verständnis und keine neuen Traumen. Und die Zeiten sind definitiv vorbei, wo ich mir noch den Mund fransig rede, um die Leute noch zu coachen und auf einen guten Weg zu bringen. Interessiert gar nicht, weil deren Motivation ganz wóanders liegt. Schließlich soll man ja dankbar sein ,das man sowas überhaupt macht. Die die so denken haben es leider nicht verstanden, ihr macht es nicht für mich und den Verein, ihr macht es wegen der Hunde und für Euch selbst . Wenn ihr das nicht wisst, erinnere ich Euch gerne dran. Wo das endet, ihr ahnt es bestimmt. :-)
Nein, so kann und möchte ich in der Zukunft nicht mehr arbeiten, das hilft und nutzt keinem. Und ich habe es nun Jahrelang probiert und ich bin nicht dankbar, dass man uns einen Hund abnimmt und verwahrt oder mal eben ausprobieren will, wie das Leben mit einem oder zwei Hunden so ist. Die Euch eine Freizeitbeschäftigung bringen, weil Euch gerade mal langweilig ist in Eurem Leben. Das sind Lebewesen, denen ihr mit uns versprochen habt , für sie da zu sein. Denen ihr mit uns gemeinsam versprochen habt ,Ihnen etwas beizubringen und sie vorzubereiten auf ihren neuen Weg. Denen ihr mit uns versprochen habt, dass nun endlich alles gut wird.
Mir ist vollkommen egal, ob jemand zu dumm, zu bequem, zu arm ist oder einfach nur versucht auf Kosten der Tiere und uns, schlau zu spielen. Ich werde es mir nicht länger gefallen lassen und Euch kein Spielfeld dafür mehr einräumen. Diese Möglichkeit wird mit sofortiger Wirkung entfallen.
Ich habe auch keine Lust mehr auf die ewigen Endlosdiskussionen und stundenlangen Beratungsgesprächen über die eigene Lebenssituation und ähnliche Nebenbausstellen.
Ich bin weder Eurer Lebensberater noch Euer Freizeitclown. Pflegestelle ist niemals kostenlos und man zahlt diese oft viel teurer als man es für jede gute Pension tun würde. Denkt mal drüber nach und ich wette, ganz viele Vereine können bestätigen, dass ich hier keine Geschichten erzähle , sondern das das genau so ständig passiert.
Ich habe kein Lust mehr auf, oh ich würde einen kleinen wuscheligen Hund zur Pflege nehmen, aber der darf nur 26 cm hoch sein nicht mehr, stubenrein und ohne Leine laufen wäre prima. Oder, ja ich könnte den nehmen, arbeite aber 10 Stunden am Tag, er könnte dann mit unserem Hund im Hof bleiben...
Ich habe viel zu viel Zeit damit verbracht mir zu überlegen, was solche Menschen dazu bewegt sich mit so einer Einstellung um einen Pflegehund zu bemühen. Ich suche mir lieber Leute mit ähnlichen Einstellungen wie ich sie selbst habe , ist sicher gesünder.
Ich selbst achte selbstverständlich darauf, dass der Hund zu den vorhandenen Haltungsbedingungen passt, aber ich dachte immer, man nimmt einen Hund der in Not ist und nicht einen, der genauso so sein muss, wie ich ihn mir vorstelle? Und man arbeite gemeinsam daran, dass der Hund das bestmögliche Zuhause bekommt das er bekommen kann. Ich habe meine Hausaufgaben gemacht und bringe ein breit angelegtes Wissen und viele Jahre Erfahrung zu vielen Bereichen mit, ich dachte das macht man so, wenn man seine Arbeit ernst nimmt. Egal ob ehrenamtlich oder nicht. Leider ist dem nicht so, musste ich über viele Jahre leider lernen. Traurig wenn bei vielen Leuten die im Tierschutz aktiv sind, selbst die Einstellung "Tier als Ware " überall deutlich sichtbar wird.
Aber ich bin ja lernfähig. Somit werden wir in Zukunft bei allen Hunden, die wir nicht wirklich gut einschätzen können oder Rückläufern mit unserer sehr qualifizierten Pension zusammen arbeiten (dem Himmel sei Dank liebe Lara, dass wir uns gefunden haben <3). Oder nur noch mit bewährten Pflegestellen aus der Vergangenheit, wo ich weiß, dass sie im Sinne der Tiere und unserem Verein arbeiten. Denen sei von Herzen gedankt für ihre wirklich wundervolle Arbeit und die ohne Wenn und Aber da sind wenn man sie braucht. Vielleicht liest ja jetzt einer der sagt, ja genau so denke ich auch und ich fühle mich nicht abgeschreckt sondern eher ermuntert mich bei dem Verein zu bewerben. Nur zu, überzeugt mich gerne das es auch noch andere gibt, man soll die Hoffnung ja nie aufgeben. :-)