Einfach ins Tierheim abgeschoben...

  • 02 .Nov .2019
  • geschrieben von  Ilona Gehrig
Liebe Betty,
 
es tut mir leid, dass wir Dich vor einigen Jahren zu Menschen vermittelt haben, die Dich nun mit 16 Jahren einfach im Tierheim entsorgt haben. "Umzug-inkontinent - naja, das Übliche halt, was man eben so sagt."
Ich habe keine Ahnung, was einen dazu treibt seinen besten Freund einfach so abzugeben und sich umzudrehen und zu gehen. Du hast ihr lange fragend nachgesehen und hast natürlich nicht verstehen können, was nun vor sich ging.
Weißt Du Betty, ich weiß Du hast Dir alle Mühe gegeben ihr bester Freund zu sein, aber sie eben leider nicht Deiner und so war all Deine Liebe leider vergebens, fürchte ich. Wenn man jemanden liebt macht man sowas nicht.
Sie wusste doch gar nicht, ob Dich je noch mal einer adoptieren würde. Es war ihr egal.
Ich bin froh, dass sie Dich überhaupt noch in einem Tierheim abgegeben hat und nicht auf noch schlimmere Ideen gekommen ist.
Ich bin froh, dass man mich vom Tierheim gleich angerufen hat, um mir zu sagen, dass Du nun dort bist.
Ich war froh, dass ich noch in der Nähe war und noch nicht wieder auf dem Heimweg, so konnte ich Dir versprechen, Dich abzuholen und mit nach Hause zu nehmen.
Ich bin dankbar, dass ich lebe wie ich lebe und Uwe und ich uns immer einig sein werden, Hunde wie Dich direkt und jederzeit aufnehmen zu können.
 
Ja ich weiß Betty, einmal noch wird Deine kleine Welt Kopf stehen, dann wird alles gut, ich verspreche es Dir.
 
So machten wir uns also auf den Heimweg, lange 870 km lang.
Während der Fahrt erinnerte ich mich an die Anfangszeit mit Dir. Silke wollte Dich so gerne aus Ungarn retten, niemand wollte Dich haben, weil keiner einen schwarzen Angsthund wollte. So kamst Du ins Tierheim Heilbronn. Ich weiß noch, wie sich Silke und einige anderen mühten mit Wienerle und Co einfach nur in Deinem Auslauf zu sitzen und Dich anzulocken. Es dauerte Monate bis Du Vertrauen gefasst hast. Danach warst Du immer freundlich und abwartend. Immer bemüht nie etwas falsch zu machen. Wie kann man denn nur einen Hund wie Dich freiwillig wieder abgeben?
Du hast alles so tapfer mitgemacht, die lange Autofahrt, deine Ankunft hier in unserer Hundegruppe, obwohl Du die letzten Jahre ja alleine gelebt hast. Alles neu und Du schautest die ersten Tage schon recht fragend aus der Wäsche. Aber dann hast Du denke ich verstanden. An den Mahlzeiten gibt es nichts zu meckern. Hundekumpels sind klasse, sogar in Deinem Alter sind welche dabei.
Ich freue mich, dass Du Dich gerne zu ihnen in die Körbchen legst und sie es problemlos akzeptieren.
Du alte Dame hast in wenigen Tagen den Tagesablauf hier verstanden. Zum ersten Mal im Leben einen warmen Pullover an, wenn es draußen kalt ist und wir spazieren gehen und Du saugst alles selbstverständlich und vertrauensvoll auf und hast Dich so schnell hier eingefügt, dass es einfach nur schön ist, Dich aufblühen und genießen zu sehen.
Wenn man Dich auch nachts noch mal raus lässt in den Garten, hat man gar kein Inkontinenzproblem, und daran das man Dich (noch) rufen muss, wenn man von A nach B geht, weil Du sonst einfach wartend da stehen bleibst, habe ich mich auch schon gewöhnt.
 
Willkommen Betty in unserem Herzen und in unserem Haus, ich wünsche uns, dass Du noch eine gute Weile da sein darfst, um zu genießen, wie Hunde eigentlich alle leben sollten. 

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